Reisebericht: Unterwegs auf dem Harzer-Hexen-Stieg
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9. September 2020
Meine Eltern haben mich schon als ganz kleines Mädchen jeden Winter für Skikurse angemeldet. Schon mit 3 Jahren stand ich das erste Mal auf den Brettern. Jeden Winter haben wir eine Woche in den Alpen verbracht und meine Schwester und ich nahmen an Skikursen in der Skischule teil, bis wir eine richtig gute Technik hatten.
Als Mädchen hatte ich zwar nicht immer Lust auf die Skischule, weil ich lieber den ganzen Tag mit meinen Eltern rumgefahren wäre, aber dennoch habe ich mich immer auf diesen Winterurlaub gefreut.
Die schönsten Erinnerungen habe ich an unsere Urlaube in Wengen. Über mehrere Jahre sind wir hier in immer unterschiedliche Ferienwohnungen gefahren. Das hatte seinen Grund.
Wengen ist ein kleiner Ort in den Schweizer Bergen, nicht weit von Interlaken entfernt. Der Ort ist autofrei und man erreicht ihn nur über eine Zahnradbahn, die ganzjährig in den Ort fährt.
Die Anreise war daher schon etwas Besonderes: Wir fuhren mit dem Auto bis nach Lauterbrunnen unten im Tal, parkten unser Auto in dem riesigen Parkhaus am Bahnhof, luden mehrere Wagen mit unserem Gepäck und unseren Skiern voll, stampften zur Zahnradbahn, luden dort alles in den Zug, fuhren hinauf nach Wengen, und ließen uns dann von einem der wenigen Taxis zu unserer Ferienwohnung fahren.
Im Vergleich zu anderen Skiorten war das ein ziemlich großer Aufwand. Wenn Wengen nicht so einzigartig wäre, hätten wir das sicherlich nicht so oft gemacht.
Wengen liegt am Skigebiet Jungfrau-Männlichen-Grindelwald. Es liegt direkt am Eiger und auf vielen Pisten hat man den direkten Blick auf die berühmte Eiger Nordwand. Das Skigebiet ist außerdem berühmt für seine Lauberhorn-Abfahrt, wo sich jedes Jahr die Weltklasse der Skiläufer im Rennen misst.
Aus meiner Kindheit blieben mir vor allem zwei Sachen in Erinnerung
Erstens gibt es in dem Skigebiet phänomenale Schlittenabfahrten. In jeder Skiwoche liehen wir uns an einem Tag Speedschlittel mit Aluminiumrahmen aus und fuhren die verschiedenen Schlittelwege ab. Die sind in Grindelwald so lang, dass wir einen kompletten Tag unterwegs waren, um alle Abfahrten zu machen. Einmal von der kleinen Scheidegg hinunter nach Grindelwald, dann mit dem Zug wieder hinauf auf die Kleine Scheidegg, und dann von dort hinab nach Wengen.
Mit Vollkaracho sind wir die Wege langgeschlittelt und über die vielen Hügelchen geschanzt. Nach diesen Tagen kamen wir am späten Nachmittag mit einem wunden Popo, vielen blauen Flecken und Bauchmuskelkater vom vielen Lachen zurück in die Ferienwohnung.
Die zweite Sache, die mir besonders positiv in Erinnerung bleibt, sind die Suppen im Brot. In einem Bergrestaurant an der Piste wurden jeden Tag Suppen im Brotlaib serviert. Der Koch nahm also einen runden, kleinen Brotlaib, höhlte diesen aus, und füllte ihn mit warmer Suppe. Das war unser liebstes Mittagessen. Wenn es draußen stürmte und so kalt war, dass auch die dicksten Handschuhe die Finger nicht mehr warmhalten konnten, dann gab es nichts schöneres, als eine warme Gulaschsuppe im Brot zu bestellen und sich über die duftende Köstlichkeit zu stürzen.
Erst letztes Jahr war ich seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder in Wengen zum Skifahren. Es ist noch genauso schön wie damals.
Warum Naturliebhaber Wengen auch im Sommer unbedingt mal besuchen sollten
Wengen ist auch ein unglaublich schönes Urlaubsziel für den Sommer. Rund um Wengen und das Lauberhorn gibt es ein wunderbar ausgebautes Wandernetz. Bis zur kleinen Scheidegg kann man auch im Sommer mit dem Zug fahren. Dann ist man schon mitten auf dem Berg und kann sich von dort aus auf den Weg machen.
Die meisten der Skihütten haben auch im Sommer geöffnet, sodass man seine Wanderungen mit dem Besuch der Hütten verbinden kann und nicht unbedingt Proviant einpacken muss.
Eine Touristensensation im Sommer wie im Winter ist die Fahrt mit dem Zug hoch aufs Jungfraujoch. Die Aussichtsplattform wird reißerisch als “Top of Europe” verkauft, weil es sich um die höchste Aussichtsplattform in Europa handelt. Bei klarer Sicht ist der Ausblick von dort oben aber wirklich sensationell und man hat wirklich das Gefühl, über allem zu stehen.
Die Bahnstrecke hinauf aufs Jungfraujoch ist gleichermaßen besonders. In den Wägen mit Fenstern an allen Seiten fährt man langsam durch die Tunnel, welche zum Teil in die Eiger Nordwand geschlagen wurden, hinauf in die Höhe.
Seit vielen Jahren reisen Touristen aus aller Welt nach Interlaken, um mit dem Zug bis aufs Jungfraujoch zu fahren. Wenn euch das also interessiert, empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung.
Wengen selbst ist ein netter, kleiner Ort, in dem es alles gibt, was man braucht. Ein kleiner Supermarkt und ein Dorfladen bieten alle Lebensmittel, die man benötigt. Im Dorf hat es mehrere Sportläden, die im Winter Ski verleihen. Und ein paar Restaurants und Bars gibt es auch.
Unsere Lieblingsbar für einen Drink nach dem Skitag war übrigens die Crystal Bar direkt an der Hauptstraße in Wengen. Hier wollten wir mehrmals nur noch ein Bierchen trinken und dann wurden es gleich drei, weil die Atmosphäre nett war und man sich gut unterhalten hat. Außerdem kann man dort Dart spielen. Es gibt also alles, was zu einer guten Bar dazugehört.
Bei der Suche nach einer passenden Ferienwohnung oder einem passenden Hotel in Wengen helfen euch meine Kolleginnen in der reiselounge gerne weiter. Sprecht sie einfach darauf an, dann schicken sie euch ein Angebot – auch gerne noch für den jetzigen Sommer!
Ich werde im Februar 2021 wieder in Wengen sein – wieder zum Skifahren. Und ich freue mich jetzt schon riesig darauf. Vielleicht sehen wir uns ja!
Eure Sarina