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Allgäu zum Genießen: Die 4 schönsten Wanderungen für Jedermann

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In knapp 2 Stunden erreichen wir aus dem Großraum Stuttgart kommend die Allgäuer Alpen rund um Oberstdorf. Jedes Mal, wenn die gewaltigen Bergzüge langsam in Sicht kommen, freue ich mich schon darauf, diese traumhafte Bergwelt zu erwandern.  

Gerade das Allgäu bietet so viel Abwechslung. Die dortigen Wanderrouten sind für jeden geeignet – unabhängig von Kondition und Ausdauer. Fangen wir doch einmal mit den einfacheren Wanderungen an. Ich selbst bin diese schon mehrfach gelaufen und bin unterwegs in irgendwo eingekehrt. Die meisten Alpen sind von Mai/Juni bis zur Viehscheid, dem Allgäuer Abtrieb am Ende des Sommers, bewirtschaftet und bieten ein leckeres Vesper mit frischer Buttermilch an. 

 

Von Fischen aufs Riedbergerhorn (33,5h ohne Abstieg) 

Wir starten unsere Tour in Fischen Berg. Oberhalb des Ortes geht es bis zum Eingang des Golfplatzes und dann quer durch den Wald hoch nach Bolsterlang. Von dort über Sonderdorf ortsauswärts den Berg hoch entlang des Bolgentals zur Alpe Zunkleiten, wo wir uns auch eine kurze Einkehr gönnen. 

Entlang des Bolgentals geht es weiter in die Höhe bis zur Abzweigung der Hörnerbahn. Wir wandern weiter nach oben zum Gipfelkreuz des Riedbergerhorns. Nach ca 3,5 Std haben wir das Gipfelkreuz erreicht und genießen eine Vesperpause mit einem 360 Grad Rundblick. Hier öffnet sich uns der Weitblick in die Allgäuer Bergwelt bis hinunter nach Obermaiselstein.

Für den Rückweg gibt es nun zwei Alternativen. Zum einen zur Grasgehrenhütte, von wo aus man auch mit dem Bus, der nicht zu häufig verkehrt, nach Fischen zurückfahren kann. Zum anderen kann man zur Bergstation der Hörnerbahn laufen und sich dort entscheiden, ob man den Abstieg nach Bolsterlang zu Fuß überwindet oder mit der Bahn hinabfährt. Von Bolsterlang ist es dann nicht mehr weit bis nach Fischen. 

Alpenrosenblühen am Fellhorn im Juli (ab Mittelstation Fellhornbahn ca. 3h)

Wer möchte, nimmt die Fellhornbahn bis zur Mittelstation. Natürlich kann man diese Strecke auch zu Fuß in ca. 11,5h schaffen. Ab der Mittelstation hält man sich links in Richtung Kanzelwand, welche man von hier aus schon gut erkennen kann. Auf einem kleinen Pfad geht es vorbei an kleinen Bächlein bis zur urigen Bierenwangalpe mit ihren wunderschönen Terrassensitzplätzen und einem tollen Blick Richtung Nebelhorn.  

Danach läuft man durch die Alpenrosenfelder, welche die Berghänge an dieser Stelle ausladend überziehen. Herrlich ist das im Juli, wenn die Blüte in vollem Gang ist. Anfang Juli findet auch immer das Alpenrosenblütenfest am Fellhorn statt. Aber dann sind die Bergwege sehr voll. 

Man kommt auf diesem Weg unweigerlich zur Abbiegung Richtung Kanzelwand oder aber man nimmt wie wir den steilen Pfad hoch zum Gipfelkreuz des Fellhorns von wo sich einem der Blick bis ins Kleinwalsertal eröffnet. Es ist einfach immer wieder berauschend, dort oben zu stehen und den Wind pfeifen zu hören. Die Bergwelt strahlt eine unglaubliche Ruhe aus! Purer Genuss für mich und meine städtische Seele. 

Nun kommt eigentlich die schönste Strecke: In der Nebensaison haben wir schon oft das Glück gehabt, hier ganz allein unterwegs zu sein. Entlang des Berggrates geht es auf einem schmalen Gipfelpfad in Richtung SöllereckLinks geht der Blick nach Österreich, rechts liegt das schöne Allgäu. Wir laufen bis zur Abzweigung zur Schlappoldalpe und gehen den direkten Pfad hinab bis zur Alpe wo wir uns dann auch ein ausgiebiges Vesper gönnen.  

Danach geht es in knapp 20 Minuten zurück zur Fellhornbahn zur Talfahrt. Aber die ganz Fleißigen können natürlich auch von der Schlappoldalpe direkt zur Talstation der Fellhornbahn laufen 

Traumwege durch die Allgäuerwildnis von der Gunzesrieder Säge bis zur Hörnerbahn in Bolsterlang (ca. 4-5h) 

Dieser Weg ist keine Rundwanderung, so dass man die An- und Abfahrt vorher organisieren muss. Wir haben am frühen Morgen unser Auto am großen Parkplatz an der Gunzesrieder Säge abgestellt und laufen von dort aus den direkten, steilen Weg den Berg hoch zur Höllritzen Alpe. Es ist ein steter Aufstieg und die Pause auf der Höllritzen Alpe tut wahrlich gut. Vor allem kommt danach die lange Strecke bis zum Schwabenhaus in Bolsterlang. Dafür haben wir ca 3-4h eingeplant. 

Wir halten uns Richtung Süden, nach Bolsterlang. Wie immer ist die Beschilderung hervorragend und Verlaufen kann man sich nicht. Zur Not haben wir aber immer eine Wanderkarte mit dabei. 

Es ist eine Wanderung durch wilde Natur der Bergwiesen. Die Wege sind nicht immer kenntlich, da diese lange Strecke kaum von Wanderern bevölkert ist. Aber dafür umso schöner und beeindruckender. Grüne Berghänge, Alpenwiesen und ein Meer von Blumen umgeben einen auf diesem Weg. Hier und da ein paar Kühe, die sich uns in den Weg stellen. Und auch ein paar Ziegen begegnen uns. Ein paar mal müssen wir uns mit großen Steinen einen Pfad über einen Bach bauen, zugewachsene Wege freischaffen und glitschigen Trampfelpfaden die Hänge hochziehen. Ein bisschen Abenteuer macht’s doch interessanter!

Von der Höllritzen Alpe geht es zwar zuerst talabwärts, aber dann wieder hoch, wieder runter, wieder hoch, und somit ist diese Strecke fordernd. Nach 3-4h Laufen ist man froh am Kamm zum Riederbergerhorn den Alpengastof Schwaben zu sehen und diesen nach weiteren 30 Minuten zu erreichen. Die Pause hat man sich jetzt wirklich verdient.  

Von hier läuft man in knapp 30 Minuten zur Bergstation der Hörnerbahn. 

Uriges Rohrmoos (2,5h)

Um diesen ca 2,5h Rundwanderweg zu gehen, fahren wir mit dem Auto ins schöne Rohrmoostal über die Mautstraße ab Tiefenbach bis nach Rohrmoos. Direkt am großen Parkplatz am Ende des Ortes geht der Wanderweg Richtung Kleinwalsertal den Berg hinauf. Zuerst entlang einer geteerten Straße und dann durch den Wald.  

Nach ca. 30-40 Min zweigt der Weg zur Osterbergalpe ab und führt uns quer durch ein Hochmoor über sumpfiges Weideland. Da die meisten Wiesen hier teils unter Wasser stehen, werden für die Wanderer lange Holzbohlen ausgelegt, damit das Moor ohne Probleme überquert werden kann. Welch herrliche Landschaft öffnet sich hier oben! Fast schon kitschig grün ist das Gras und in den Wiesen fallen obskure Baumreste auf.  

Wie so oft, wenn wir uns nicht auf den Trampelpfaden nahe den Bergbahnen bewegen, sind wir ganz alleine und genießen diese herrliche Landschaft.

Nach ca. 1,5 Std kommen wir der auf einem Hügel gelegenen Osterbergalpe näher, wo wir uns dann gemütlich niederlassen und mit Blick in Richtung Kleinwalsertag die Sonne genießen. Schön ist es hier! Außer uns sind auch nur 2 weitere Wanderer da.

Den Rückweg nach Rohrmoos nehmen wir quer durch die Wälder und kehren zum Abschluss noch in der Alpe Schattwald nahe dem Ort ein und genießen die letzten Sonnenstrahlen.

Das Allgäu bietet unendlich viele herrliche Traumpfade und ist daher ein Paradies für Wanderer. Wir kommen immer wieder gerne und entdecken auch nach vielen Besuchen noch neue Ecken und Wanderpfade. Wir genießen diese Zeit in der Natur und können so wunderbar die Seele baumeln lassen, ohne dafür in die weit in die Ferne reisen zu müssen. Einfach wunderbar! 

 Vielleicht ist das Allgäu ja auch was für dich? 

 Eure Manuela 
Manuela Schiffner
Manuela Schiffner
Ich mag es gerne etwas luxuriöser und exklusiver. Auf meinen Reisen rund um den Globus achte ich auf höchste Qualität bei den Hotels und Kreuzfahrtschiffen. Mein größter Reisetraum ist eine Expeditionskreuzfahrt in die Antarktis zu machen. Außerdem wandere ich für mein Leben gern.