Gewinne einen von vier 50€-Reisegutscheinen von DERTOUR!
30. September 2019Warum sich die Buchung im Reisebüro besonders für Individualisten lohnt
26. November 2019Reisebüro-Inhaberin Manuela Schiffner schreibt mehrmals im Jahr Berichte für unseren Reiseblog von ihren eigenen Reisen. Im Juni war sie gemeinsam mit Freunden auf den Azoren. Weshalb die Inseln perfekt sind für Individualisten, Wanderer und Naturliebhaber, erzählt sie in ihrem Reisebericht. Viel Spaß beim Lesen!
Rund 1500 km westlich vom Festland Portugals ragen die neun immergrünen Inseln der Azoren aus dem Atlantik. Sanfte Hügel, karge Hügelketten vulkanischen Ursprungs und im Hintergrund das dunkelblaue Meer: Wie wunderschön! Saftige Blumenstreifen mit blauen, weißen Hortensien und Schmucklilien säumen hier die Straßen. Rustikale Steinmauern trennen die einzelnen Felder.
14 ereignisreiche Tage haben wir vor uns. Um diese Zeit intensiver zu erleben, haben wir uns dazu entschieden nur drei Azoren-Inseln zu besuchen. Unsere erste Woche verbringen wir auf Sao Miguel, der größten und meist–besiedelten Insel mit der Hauptstadt Ponta Delgada.
Die Wege auf der Insel sind kurz. Nach der Kofferausgabe schaffen wir es, in nur einer Stunde unseren Mietwagen abzuholen und die knapp 15 Kilometer zu unserem Ferienhaus zu fahren. Wir wohnen an der Nordwestküste zwischen der beschaulichen Gemeinde Capelas und Ribeira Grande, mit einem grandiosen Blick auf den Atlantik. Ribeira ist die größte Stadt im Norden der Insel.
Wir sind Mitte Juni unterwegs. Durchaus ein Wetterrisiko, aber wir haben uns absichtlich gegen die heißen und feuchten Tage zwischen Juli bis September entschieden und werden außer an zwei Regentagen mit gutem Wetter belohnt. Jeder, der bereits einmal die Azoren besuchte, kennt die rasch wechselnden Wetterlagen bei immer gleichbleibenden, angenehmen Temperaturen zwischen 21 und 23 Grad. Schwarze Wolkentürme jagen über einen hinweg und schon kurze Zeit später reißt es auf und die Sonne beschert einem den ersten Sonnenbrand.
Auf den Azoren wechselt das Wetter ständig. Daher bedarf es einer gewissen Spontaneität, damit man die eigenen Pläne anpassen kann.
Auf den Azoren ist es von großer Bedeutung, das Wetter einfach so anzunehmen wie es ist und seine Ausflüge entsprechend spontan anzupassen. An bewölkten Tagen sollte man zum Beispiel einfach in die Küstengebiete fahren, denn in den Gebirgen wäre die schöne Aussicht durch den Nebel verhangen. Den Ausblick könnte man dann nur erahnen – und es wäre extrem schade, sich diesen wunderschönen Blick entgehen zu lassen. Schnell gewöhnen wir uns daran, einfach immer einen warmen Pullover für den rasch auffrischenden Wind und eine Regenjacke parat zu halten. Im Fall von plötzlichen Platzregen hilft der zusätzliche Schutz durch den Regenschirm. Kommt aber die Sonne raus, ist die Sonnencreme unerlässlich.
Große Sehenswürdigkeiten bieten die Städte auf der Insel nicht. Es ist aber schön, durch die engen Gassen zu schlendern und einen „Garoto“ (kleiner Milchkaffee) zu genießen. Unglaublich viele Kirchen und ein paar wenige Museen bieten Abwechslung, wenn das Wetter Kapriolen schlägt.
Doch es ist die Natur, die uns am meisten begeistert. Überall entlang der Straßen, in den Gärten und auch in den Wäldern blühen Blumen; selbst in den abgelegensten, märchenhaften Wäldern. Hortensien, Lilien, Oleander – die Inseln sind ein Botaniker-Eldorado.
Die vielen Aussichtsorte entlang der Straßen heißen hier “Miradouros” und es lohnt sich, bei so vielen wie möglich anzuhalten.
Wir besuchen die kleinen, verschlafenen Ortschaften entlang der Nordküste und halten an den unzähligen „Miradouros“. Sie bieten herrliche Ausblicke auf die Sandstrände zwischen den hoch aufragenden Felsformationen. Besonders gut gefällt uns die Praia de Santa Bárbara bei Ribeiro Grande, wo die Wellensurfer ihr Können auf den riesigen Wellen demonstrieren. In der Snackbar direkt am Strand lässt es sich gemütlich verweilen. Auch der glitzernde, schwarze Sandstrand der Praia da Viola in Lomba da Maia hat uns entzückt. Der Strand ist bei Ebbe ziemlich breit und nur bei Flut etwas schmal. Der Treppenweg hinunter in die Bucht hält die großen Menschenmassen ab, so dass man den Strand an ruhigen Tagen ganz für sich alleine hat.
Sao Miguel bietet viel Abwechslung. Wir machen fast täglich Ausflüge und erkunden so viel wie möglich.
Wir machen eine kurze Wanderung durch die Teeplantagen bei Maia, besuchen Nordeste mit der siebenbogigen Brücke Ponte de Sete Arcos und das Tal von Furnas mit seinem idyllisch gelegenen Lagao de Furnas. Am Lagao de Furnas umwandern wir den See und starten an den Caldeiras, den kochendheißen Quellen mit ihrem Schwefelgeruch. Dort wird nach altem Gebrauch immer noch das traditionelle Eintopfgericht Cozido in den heißen Erdlöchern gekocht. Auf Bestellung kann man das auch als Tourist probieren. Die Mischung aus verschiedenen Gemüsen und Fleischarten (oder mit Meeresfrüchten und Fisch) hat uns wunderbar geschmeckt.
Unsere Wanderung führt uns durch Wälder mit Sequoi-Bäumen und Wasserfällen. Die vielen Farne und Moose verwandeln den Wald in einen märchenhaften Dschungel. Wir nehmen den steilen Umweg über den Aussichtspunkt Pico do Ferro mit der grandiosen Aussicht über den See, besuchen anschließend den Wasserfall im Park der Familie do Canto und springen im Anschluss an die Wanderung in das warme Wasser der Thermalbecken im Hotel Terra Nostra. Danach lassen wir es uns bei frisch gegrilltem Fisch und einem Gläschen Azoren-Rosé im tollen Restaurant Ponta do Garajau in Ribeira Quente gutgehen.
Unser nächstes Ziel ist der westliche Teil der Insel zum Lagao do Canario mit einer Wanderung entlang des Kraterrands und quer durch den Wald bis zum grandiosen Aussichtspunkt Miradouro da Boca do Inferno. Von hier hat man eine unglaubliche Aussicht auf den Kraterrand, die beiden Kraterseen Lagao Azul und Lagao Verde sowie auf das kleine Örtchen Sete Cidades.
Wir besuchen Sete Cidades und den dortigen Mirodouro do Escalvado. Von dort genießen wir den für uns schönsten Ausblick auf die wilde Westküste Sao Miguels und können sogar bis nach Mosteiro blicken, das einzige am Meer liegende Örtchen der Insel.
In Joao Bom erleben wir noch eine knapp 2 stündige Wanderung, welche zwar einige schweißtreibende Aufstiege beinhaltet, aber uns mit herrlichen Blicken über die Küstenlandschaft belohnte. Nach Regentagen ist diese jedoch nicht empfehlenswert, da Teile der Passagen entlang der Klippen dann sehr rutschig sind.
Unser letztes Highlight auf Sao Miguel ist die Serra de Pau. Auch hier haben wir Glück und genießen den wolkenfreien Ausblick auf den Kratersee, zu welchem man eine sehr schöne Wanderung unternehmen kann.
Auf Faial sollte man es wie alle anderen machen: Nach Horta fahren, einen Gin Tonic bestellen und den Hafen beobachten.
Unsere Reise führt uns weiter auf die Insel Faial mit ihrer lebendigen, trendigen Hafenstadt Horta. Hier trifft man sich abends am Hafen in der Bar “Peter” und genießt bei Gin Tonic und hervorragenden Fischgerichten den Blick auf die Schiffe. Unbedingt ansehen: Entlang der Mole haben sich Segler aus aller Welt mit Gemälden auf den Betonwänden der Hafenmauer verewigt.
Faial ist ein guter Ausgangspunkt für Walbeobachtungen. Direkt im Hafen gibt es jede Menge Anbieter für die Ausflüge. Leider macht uns hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Wegen des starken Wellengangs wurden zum Zeitpunkt unseres Besuchs keine Fahrten angeboten. Dafür wurden wir mit viel Sonne belohnt und neben einer Wanderung um den großen Krater, entlang der Wasserkanäle namens “Levadas”, fanden wir sogar Zeit in die Fluten zu springen und auch einmal faul in der Sonne zu liegen. Der schönste Strand der Insel ist meiner Meinung nach die Praia do Almoxarife. Sie liegt keine 10 Minuten Autofahrt von Horta entfernt. Von hier hat man einen faszinierenden Blick auf den höchsten Berg der Azoren, der auf der benachbarten Insel Pico steht.
Santa Maria ist perfekt für alle, die Entschleunigung suchen. Die Insel ist ursprünglich und ländlich.
Unser letztes Ziel ist Santa Maria, die am südlichsten gelegene Azoreninsel. Entschleunigung pur erfahren wir hier in unserem Ferienhaus direkt an der Nordostküste mit einem Traumblick auf den Atlantik und den Sonnenuntergang. Der westliche Teil der Insel ist flach mit großen Weideflächen. Im Ostteil der Insel begeistert uns die Bergwelt und wir unternehmen eine vierstündige Rundwanderung ab Sao Laourenco. Über Santa Barbara wandern wir vorbei an unzähligen Kuhherden und vielen Blumen, welche auch hier Wanderwege und Straßen säumen. Lohnenswert ist auch der schweißtreibende Aufstieg auf den Pico Alto von wo aus man einen Traumblick über die gesamte Insel erfährt.
Unsere Zeit auf den Inseln war eine hervorragende Mischung aus Aktiv-, Erlebnis- und Entspannungsurlaub. Wir haben jede Minute auf den mit Blumen übersäten Azoreninseln genossen. Wir kommen sicherlich zurück!