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Serie Nachhaltigkeit (Teil II): 8 Tipps für einen nachhaltigeren Urlaub

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Wie kann ich meinen Urlaub ein bisschen nachhaltiger gestalten?

Laut einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) interessiert sich knapp ein Drittel der Deutschen sowohl für ökologisch als auch sozial verträgliche Urlaubsreisen. 61 Prozent der Befragten würden ihren Urlaub gerne nachhaltig gestalten, setzen den Wunsch aber nicht in die Tat um. Das Fazit der FUR: Es fehlt an konkreten Informationen und gezielter Kommunikation zum Thema.

Um ein besseres Verständnis für Nachhaltigkeit zu etablieren, sollten alle Beteiligten der Tourismusbranche – also Unternehmen, Veranstalter, Unterkünfte, und die Reisenden selbst – sich an folgenden Nachhaltigkeitsthemen orientieren:

  • Der Erhalt des kulturellen Erbes
  • Beitrag zur Völkerverständigung
  • Die Reduzierung von Treibhausgasen
  • Der Erhalt der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen
  • Die Verwendung von Produkten aus der Region
  • Die Sicherung von Arbeitsplätzen für die einheimische Bevölkerung
  • Der bewusste Umgang mit Energie und Wasser
  • Abfallvermeidung

Die Nachhaltigkeitsthemen lassen sich eins zu eins in konkrete Handlungsempfehlungen für Reisende übersetzen. Wer sich als Urlauber an diese Regeln hält, fährt mit dem guten Gefühl, nebenbei einen kleinen persönlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Zielland geleistet zu haben, in den Urlaub. 4

1. Zeige Interesse an der Kultur und Lebensart deines Urlaubslandes.Kulturelles Interesse zeigen

Jeder Urlauber kann durch sein Verhalten auf Reisen ganz unkompliziert dazu beitragen, das kulturelle Erbe des Reiselandes zu achten und zu bewahren. Schon mit ein paar Worten der Landessprache erhält man Kontakt zu den Einwohnern. Diese werden sich über dein ernstgemeintes Interesse freuen.

Auf Ausflügen lernt man das Gastland besser kennen und erfährt mehr über dessen Kultur und Menschen. Natürlich möchte man von seinen Erfahrungen Fotos mit nach Hause nehmen. Dabei gilt jedoch:

2. Immer mit Respekt fotografieren.

Das Urlaubsland wird sicherlich viele tolle Motive und Eindrücke zum Fotografieren liefern. Wenn man Einheimische fotografieren möchte, sollte man aus Respekt vorher um Erlaubnis bitten. Bei religiösen Zeremonien und betenden Menschen ist Zurückhaltung gefragt. Aufnahmen hiervon sind oft unerwünscht.

3. Achte auf angemessene Kleidung.

Insbesondere, wenn du Städte, Kirchen, und andere kulturelle Sehenswürdigkeiten besuchst, solltest du dich vorab informieren, welche Kleidung hier angemessen ist. In vielen Kirchen müssen zum Beispiel Beine und Schultern bedeckt sein. Wenn du dies nicht einhältst, könnte dir sogar der Eintritt verwehrt werden.

Die Kleidung sollte nicht zu freizügig ausfallen, denn Einheimische könnten dies als respektlos empfinden. Dabei ist die Definition, was als freizügig gilt, vom Land abhängig. Wenn du dir unsicher bist, frag am besten nach

4. Regionales Essen bevorzugen.

Esskultur kennenlernenWer auf kulinarische Entdeckungsreise geht, lernt die Esskulturen anderer Länder kennen. Regionale Speisen und Lebensmittel sind nicht nur authentisch, sondern haben wegen der kürzeren Transportwege meistens eine bessere CO2-Bilanz. Zusätzlich unterstützt man die Bevölkerung und Landwirtschaft vor Ort und sorgt somit ganz unkompliziert in allen drei Bereichen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – für einen positiven Effekt auf das Gastgeberland.4

5. Auf die Wahl des Transportmittels achten

Dass Fliegen schlecht für’s Klima ist, weiß inzwischen jeder. Doch auch bei den Transportmitteln gibt es in Bezug auf den Ausstoß von Treibhausgasen große Unterschiede. Der eigene Mietwagen bietet zwar großen Komfort, ist für das Klima aber deutlich schlechter als das öffentliche Verkehrsnetz des Landes zu verwenden.

Wer also im Urlaub nicht noch einen Extrabeitrag zum Klimawandel leisten möchte, kann sich an folgenden Empfehlungen orientieren:

  • So wenig Fliegen wie möglich. Stattdessen auch mal mit der Bahn oder dem Auto in die Ferien fahren. Insbesondere in Europa gibt es viele Reiseziele, die zum Beispiel mit Nachtzügen einfach erreichbar sind. Da ist schon die Anreise ein Erlebnis!
  • Lieber einmal im Jahr eine lange Flugreise über mehrere Wochen machen, als mehrmals im Jahr mit dem Flieger an verschiedene Urlaubsziele fliegen.
  • Bei Reisen innerhalb des Ziellandes möglichst Züge und Busse nutzen.
  • Bei der Wahl des Mietwagens darauf achten, dass dieser einen geringen Benzinverbrauch hat.
6. Nachhaltiges Reisen muss nicht teuer sein!

Viele nehmen an, dass nachhaltige Produkte grundsätzlich teurer sind. Wie eine Studie des Deutschen Reiseverbands jedoch zeigt, sind nachhaltige Reisen per se nicht teurer als Reiseangebote ohne besonderen Nachhaltigkeitsaspekt, allerdings wissen 74,4% der Bevölkerung das noch nicht.

Das macht auch Sinn! Im Falle eines Hotels bedeuten Wasser- und Energieeinsparungen geringere Kosten für das Hotel. Daher kann das Hotel seine Zimmer günstiger anbieten und profitabler agieren. Nebenbei sorgt dies für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Zielregion.4

7. Zertifizierungen und Siegel helfen bei der Orientierung

Über die Jahre sind immer mehr Nachhaltigkeitssiegel und -zertifizierungen auf den Markt gekommen. Weltweit werden mehr als 180 relevante Nachhaltigkeitssiegel vergeben. Diese werden für ganz unterschiedliche Arten nachhaltigen Verhaltens vergeben: Für sparsamen Wasser- und Energieverbrauch bis hin zu fairen Arbeitsbedingungen.

Diese Siegel sind dabei die wichtigsten:

 

8. Das Thema bei der Beratung im Reisebüro ansprechen.

Thomas Cook Nachhaltigkeitssiegel

In unserem Buchungssystem in der reiselounge Ostfildern haben wir die Möglichkeit, Hotels danach zu filtern, ob sie mit einem Nachhaltigkeitszertifikat versehen sind. Wenn dir das Thema am Herzen liegt, kannst du uns also auch direkt im Reisebüro darauf ansprechen. Dann suchen wir während deines Beratungsgesprächs gezielt nach nachhaltigen Unterkünften.

Beim Blättern im Katalog kannst du zum Beispiel beim Veranstalter Thomas Cook auf das Nachhaltigkeitssiegel bei diversen Hotels achten. Genaue Informationen zu den Veranstaltersiegeln und dem sonstigen Engagement in Sachen Nachhaltigkeit findet man auf den Websites der Veranstalter.

Wenn du noch Fragen oder weitere Tipps rund ums Nachhaltig Reisen benötigst, ruf mich doch einfach mal in der reiselounge an oder komm persönlich vorbei. Ich freue mich auf spannende Gespräche!

Eure Corinna

 

 

Quellennachweise:

1 Thomas Petermann, Tourismus in Großschutzgebieten, Impulse für eine nachhaltige Entwicklung, 2003, S.135ff/  Becker et al. 1996, S. 5

2 http://www.johannes-lichdi.de/uploads/pics/nachhaltigkeitsdreieck.jpg

3 Vgl. EBERLE 2001, S. 9 und BECKER et al. 1996, S. 4(Diplomarbeit, Anja Olligschläger S.5ff

4 https://green-counter.drv.de/media/artic/content1/index.html#/lessons/dExu2AJaWkkEcUFZsF9RN3EJPypYhJhi?_k=qdz2dy

5 https_www.tageskarte.io_hotellerie_detail_iberostar-verzichte.pdf

6 http://www.travelmole.com/news_feature.php?news_id=2032078

Fotos: Hurtigruten, Pixabay.com, Wikipedia Commons

Corinna Schmieder
Corinna Schmieder
Nach meinem Studium war ich über mehrere Jahre immer wieder in Afrika unterwegs. Insbesondere Namibia kenne ich wie meine Westentasche. Jetzt beschäftige ich mich viel mit der Nachhaltigkeit im Tourismus und reise auch gerne mal in die Nähe, zum Beispiel zum Wellness-Wochenende nach Bayern, zum Wandern nach Österreich, oder zum Skifahren in die Schweiz. Auf meiner Bucket List stehen aber dennoch auch Fernreiseziele - unter anderem Hawaii und das östliche Afrika. Dahin will ich schon lange. Hoffentlich klappt das bald!